Die Wahl des richtigen Baumes

Die Wahl des richtigen Baumes sollte gut überlegt sein, denn nur dann gedeihen unsere Bäume prächtig, bleiben über Jahrzehnte hinweg gesund und können die wichtigen Ökosystemleistungen erbringen.

Baumpyramide

Die Baumpyramide hilft, bei der Baumauswahl richtig vorzugehen. Wir beginnen immer an der breiten Basis der Pyramide und arbeiten uns erst dann zur Spitze vor! Denn, bevor wir uns Gedanken über die spezielle Baumart oder –sorte machen können, sollten die Gegebenheiten vor Ort und die speziellen Standortansprüche genauer betrachtet werden.

Besonders viel Einfluss auf die Entwicklung eines Baumes haben der Standort, der Boden sowie Pflanzung und Pflege.

Standort

An jedem Standort kommen ganz spezielle Bedingungen hinsichtlich Licht, Temperatur und Windverhältnisse vor. Nicht jede Baumart oder -sorte kommt mit allen diesen Bedingungen gleich gut zurecht – jede Baumart hat ihre ganz individuelle ökologische Schwankungsbreite. Daher gilt es, zu allererst den Standort genau zu erkunden.

Boden & Substrat

Dem Wurzelraum sollte große Beachtung geschenkt werden. Denn nur wenn genügend viel und guter (unterirdischer) Raum für ein gesundes Wurzelwachstum zur Verfügung steht, kann sich der Baum auch überirdisch gut entwickeln. Generell gilt der Leitsatz: Es ist besser, einen 300 € teuren Baum in eine 600 € teure Pflanzgrube zu setzen als umgekehrt.

Böden können sehr unterschiedlich beschaffen sein. Bodenart bzw. Kornverteilung (sandig, lehmig, tonig), Wasserdurchlässigkeit, Nährstoff- und Humusgehalt, Struktur, pH-Wert (von sauer bis basisch) sind Eigenschaften, die einen Boden bestimmen. Auch hier haben Bäume ein ganz bestimmtes ökologisches Optimum, in dem sie zurechtkommen.

Vor allem im besiedelten Raum müssen weitere Aspekte wie Belastungen mit Streusalz, Verdichtungen und die generell schlechten Voraussetzung beispielsweise bei Pflanzungen im Straßenraum berücksichtigt werden.

Transport & Pflanzung

Gute Startvoraussetzungen werden durch einen schadfreien Transport und eine fachgerechte Pflanzung und Stabilisierung des Baumes geschaffen. Unerlässlich für eine gute Entwicklung des Baumes ist in den darauf folgenden Jahren eine geeignete Jungpflanzenpflege. (Siehe auch “Baumkauf und –pflege“)

Arten-/Sortenwahl

Erst ganz an der Spitze der Baumpyramide steht die Auswahl der geeigneten Baumart bzw. -sorte.

Jetzt können folgende Fragen geklärt werden: Welche Funktion soll der Baum erfüllen? Soll es ein Alleebaum in der Gemeinde werden oder ein Schattenbaum im Hausgarten?

Wie hoch darf der Baum werden? Im Privatbereich mit durchschnittlich großem Garten sollte die endgültige Höhe eines Baumes in den meisten Fällen maximal 10 m erreichen.

Auch ästhetische Wünsche wie besondere Blüten oder buntes Herbstlaub dürfen hier mit einfließen.

Die Kronenform wie z.B. breitoval, schirmförmig oder säulenförmig beeinflusst maßgeblich das spätere Erscheinungsbild des Gartens oder der öffentlichen Fläche.

Auch die Zukunft spielt selbstverständlich eine wichtige Rolle: Die Klimaerwärmung sollte bei so langlebigen Pflanzen wie Bäumen vor allem an extremeren Standorten wie im Straßenbereich oder im verbauten Gebiet berücksichtigt werden. Hier sollten nur Bäume ausgewählt werden, die eine hohe Klimatoleranz aufweisen.

Gemeinsam für ein gesundes Morgen.